Macht als Ohnmacht

von Thomas Meisner



Der primitive wie geniale Einfall der Macht ist, allen Beteiligten weiß zu machen, man könne nichts tun, wir hätten alle unterschiedliche Meinungen, Herangehensweisen, Herkünfte, Interessen - so zementiert Macht die Ohnmacht, demobilisiert die Menschen zu passiven Konsumenten, erzeugt Apathie, Unsicherheit und Angst, zerstört und durchsetzt Gemeinsamkeiten. Revolution wäre offene Gewalt gegen verharmloste, versteckte, schön geredete, zu akzeptierende Gewalt.

Die Frage, die wir uns alle stellen müssen, ist, wieviel Macht ist in uns, wie intrinsich ist die Macht, wie erkennen wir sie im Gemenge zum Ich, wie können wir sie uns bewußt machen, wie beeinflusst sie unsere Entscheidungen und wie unmündig lassen wir uns machen von Macht? Die Macht sitzt nicht auf einem Thron, sie ist quasi ausgelaufen im Patriachat und ist eingesickert in das Leben und "Unbewußtsein" der Menschen, verkannt als "Naturgesetz".